„Wir müssen jetzt endlich mal in Gang kommen. Einige der Gegner des Multiparks haben wohl vergessen, dass sie auch mal jung waren.“ So tat Gemeindevertreter Peter Erichsen (SSW) in der jüngsten Sitzung des Schul-, Jugend-, Kultur- und Sportausschusses geradeheraus seine Meinung kund. In Anbetracht der Möglichkeit, dass der von der Anwohnergemeinschaft eingelegte Widerspruch gegen die Baugenehmigung eine erhebliche Verzögerung des Baubeginns bedeuten könnte, war die Diskussion in der Sitzung trotzdem sachlich. Aber gleichzeitig war manch einem anzumerken: Das Thema Multipark berührt persönlich.
Bedarf an attraktiven Sportmöglichkeiten
Steffen Bayerlein, der für die Gemeinde Sylt im Team der Ortsentwicklung die Planungen des Freizeitgeländes im alten Sylt-Stadion von Beginn an begleitet, verwies in seinem Sachstandsbericht noch einmal auf die wesentlichen Punkte: Das Gesamtkonzept umfasse Flächen für unter anderem die Leichtathletiksparte des TSV Westerland, Ballsportarten und Grünflächen zum Verweilen, in prozentual sehr ausgewogenen Anteilen – die Skateanlage nehme dabei sogar eine der kleineren Flächen ein. „Der Bauabschnitt für den Rollsport soll deshalb an erster Stelle stehen, weil wir eine schnelle Angebotsverbesserung für die Jugend erreichen wollen. Gerade jetzt, in Zeiten zunehmender Unsicherheiten und Medienabhängigkeit im Alltag, ist der Bedarf an attraktiven Sportmöglichkeiten und Treffpunkten für soziale Kontakte sehr dringlich“, betonte Bayerlein.
Ideen der Anwohner einbeziehen
So schwang auch in seinem nüchternen Bericht ein Hauch Enttäuschung mit, als er „die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Rechtsmittel zur Verzögerung des Multiparks wegen subjektiv empfundener Beeinträchtigung“ infrage stellte. Selbst wenn jetzt ein Konsens erzielt würde, könnte es im Laufe der Bauphase weitere Widersprüche geben. Nichtsdestotrotz sei man von planerischer Seite bereit, die im Gespräch mit der Anwohnergemeinschaft gesammelten Ideen zur Teilüberdachung oder Verlegung des Skateareals innerhalb des Geländes zugunsten weniger Lärmbelästigung in Betracht zu ziehen.
Mögliche Anpassungen werden geprüft
Dies wünschte sich ebenfalls Bürgervorsteher Frank Zahel als deutliches Signal dafür, wirklich alle bei diesem Projekt mitzunehmen, indem die Pläne und Nutzungs-Auflagen noch angepasst werden: „Lasst uns weiter an diesem Standort planen, den Multipark mit allen und für alle umsetzen, und wenn nötig auch noch mehr Geld in die Hand nehmen.“ Den Gedanken unterstützte der Ausschussvorsitzende Stefan Klaus mit dem Versprechen, dass sich die Politik weiter für den Park einsetzen werde. „Eventuell ein Millionengrab zu bauen, ist natürlich kein gutes Gefühl. Aber dann haben wir für die erfolgreiche Umsetzung gekämpft – verhindert hätten es andere.“
Die Beschlussfassung, alle möglichen Bauanpassungen zu prüfen und die Nutzung für alle durchzusetzen, wurde einstimmig bestätigt.